FAQ (Häufige Fragen und Antworten)



Antwort

·  Gibt es einen Übergang von unbelebter Materie zu lebendigen Organismen?
Die frühere scharfe Trennung zwischen anorganischer und organischer Chemie hatte einen gewichtigen Grund:
In der unbeeinflussten Natur entstehen organische Verbindungen nur durch Aktivität der Organismen. Mit dem Tod des Organismus setzt der umgekehrte Prozess ein: Die organischen Stoffe zerfallen in ihre anorganischen Bestandteile. Als der Chemiker F. Wöhler 1828 das eindeutig anorganische Ammoniumcyanat in die organische Verbindung Harnstoff umwandelte, war dieser grundsätzliche Unterschied nicht mehr gegeben. Durch zielstrebige und planvolle Tätigkeit ist man heute in der Lage, zahlreiche organische Verbindungen zu synthetisieren. Unabdingbar ist dabei die Kenntnis von Chemie und Verfahrenstechnik, kurz: der Einsatz von Geist. Betrachten wir nun die Lebewesen, so stellen wir fest, dass es auf der physikalisch-chemischen Ebene in Pflanzen und Tieren und beim Menschen keine Prozesse gibt, die den physikalischen und chemischen Vorgängen außerhalb lebender Organismen widersprechen. Die bekannten Naturgesetze haben auch hier ihre volle Gültigkeit.
Zwischen unbelebter Materie und der Materie in Lebewesen gibt es somit keinen prinzipiellen Unterschied auf der Ebene von Chemie und Physik. Die neodarwinistischen Ansätze über die Entstehung erster Lebewesen in der Ursuppenatmosphäre gehen über diese Erkenntnis hinaus und behaupten, dass es einen verhältnismäßig glatten und unproblematischen Übergang von unbelebter Materie zu lebenden Organismen gibt. Ein lebendiger Organismus darf aber nicht verwechselt werden mit Materie in Lebewesen.
Die Gesamterscheinung des Organismus wird nicht angemessen verstanden, wenn man sie nur unter dem Gesichtspunkt der isolierten Erklärbarkeit ihrer einzelnen Teile betrachtet.
Organismen enthalten als wichtige Zutat Information, jene geistige Größe, die die Materie nicht von selbst erzeugen kann. Sie ist dafür verantwortlich, dass jedes Lebewesen auf eine bestimmte Gestalt hinstrebt und in der Lage ist, sich zu vermehren. In der unbelebten
Natur gibt es das Prinzip Vermehrung (Reproduktion aufgrund eingeprägter Information) nicht. Information wird damit zum kennzeichnenden Kriterium, um einen lebenden Organismus von unbelebter Materie deutlich zu unterscheiden.
Ebenso hat die Entstehung einer individuellen Gestalt – im Gegensatz zur Kristallbildung – nichts mit einer physikalisch-chemisch bedingten Strukturgesetzlichkeit zu tun. Bei dem Phänomen Leben handelt es sich um eine Qualität, die jenseits von Physik und Chemie liegt. Gerade die sog. Evolutionsexperimente, die die Entstehung des Lebens als ein rein physikalisch-chemisches Phänomen belegen sollten, bestätigen unsere Aussage:
Niemals kann Information in einem physikalisch-chemischen Experiment entstehen!
• Bei den vielzitierten Miller-Experimenten konnten einige Aminosäuren, die Grundbausteine der Proteine, synthetisiert werden; Information ist jedoch nie entstanden. Damit liegt dieser Versuch außerhalb dessen, was man als Evolutionsexperiment bezeichnen könnte.
• Der von M. Eigen entworfene Hyperzyklus ist ein reines Gedankenexperiment ohne die notwendige experimentelle Bestätigung. Mit Hilfe von sogenannten »Evolutionsmaschinen« wollte Eigen die Evolution in den Stand des Experimentellen versetzen. Gegenüber »Bild der Wissenschaft« (H. 8, 1988, S. 72) sagte er: »In einer unserer Maschinen haben wir Bakterienviren evolvieren lassen … Dieses Projekt hatte bereits Erfolg. In nur drei Tagen konnten wir eine Mutante isolieren, die die entsprechende Resistenz aufwies. Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, den Evolutionsprozess im Labor nachzuahmen.« Solche Aussagen erwecken den Eindruck, als wäre hier ein Evolutionsexperiment gelungen. In Wirklichkeit wurde von bereits vorhandenen Lebewesen ausgegangen. Auch hier ist keine neue Information entstanden, sondern mit vorliegender werden Versuche ausgeführt, die somit keine Aussage über die Entstehung von Information liefern.
Es gilt als bedeutsames Faktum festzuhalten:
In keinem Laboratorium der Welt ist es je gelungen, aus unbelebten organischen Stoffen lebendige Organismen »herzustellen«.
Dies ist um so beachtenswerter, als die Biotechnik mit dem Lebendigen zahlreiche Manipulationsmöglichkeiten entwickelt hat. Bezeichnenderweise setzt Biotechnik immer bereits bei Lebendigem ein und versucht, es lediglich zu manipulieren. Offenbar ist die Kluft zwischen chemotechnischen Verfahren und der Biotechnik unüberwindbar. Ja, selbst wenn es eines Tages nach unermüdlicher Forschertätigkeit und Einsatz aller Kenntnisse möglich sein sollte, würde damit bewiesen: Leben ist nur durch Einsatz von Geist und Schöpfertätigkeit erklärbar.




·  Wie alt ist die Erde, wie alt das Universum? Gibt es eine wissenschaftliche Methode zur Ermittlung des Erdalters? Was halten Sie von der C14-Methode?
Bisher ist keine physikalische Methode bekannt, um das Alter der Erde oder des Universums zu ermitteln. Warum nicht? Es gibt in der Natur keine Uhr (in Form eines zeitanzeigenden Ereignisses), die seit der Schöpfung der Welt mitläuft. Der radioaktive Zerfall instabiler Atome scheint auf den ersten Blick als Uhr in Frage zu kommen. Jedes instabile Isotop eines chemischen Elementes hat eine ihm eigene Halbwertszeit. Diese ist jener Zeitraum T, innerhalb dessen die jeweils vorhandene Anzahl von Atomen durch radioaktiven Zerfall auf die Hälfte abnimmt. Von den in der Natur vorkommenden 320 Isotopen sind über 40 als radioaktiv bekannt. Bei der radiometrischen Altersbestimmung geht man von diesem physikalischen Effekt aus. Es wird unterschieden zwischen den Langzeituhren
• Uran/Thorium-Blei-Uhren: T = 4,47–109 Jahre bei Uran-238 (238U)
• Kalium-Argon-Uhr: T = 1,31 –109 Jahre bei Kalium-40 (40K)
• Rubidium-Strontium-Uhr: T = 48,8–109 Jahre bei Rubidium-87 (87Rb)
• und der Kurzzeituhr 14C (gesprochen: C-14) mit T = 5730 Jahren.
Bei der mathematischen Behandlung der physikalischen Zerfallsgleichungen hat man allerdings immer eine Gleichung weniger zur Verfügung, als das System Unbekannte enthält. Ein solches System ist mathematisch prinzipiell unlösbar. Das bedeutet physikalisch: Die Ausgangsmenge des Zerfallsmaterials ist unbekannt, denn niemand weiß, wie viel instabile Atome zum Entstehungszeitpunkt vorhanden waren.
Daneben gibt es noch die sog. Isochronenmethode, die die Kenntnis der Anfangsmenge dadurch zu umgehen sucht, dass nur kongenetische Proben verwendet werden dürfen. Die Ungewissheit verlagert sich hier darauf, dass es keine a-priori-Kriterien dafür gibt, ob eine Probe zu einer kongenetischen Gesamtheit gehört.
Etwas anders liegt der Fall bei der 14C-Methode. Hier kann der Anfangswert mit Hilfe der Dendrochronologie (Abzählung von Baumringen) bestimmt werden. Da die ältesten Bäume etwa 5000 Jahre alt sind, lässt sich zugehörig zu jedem Jahresring die Anfangsmenge zu dem entsprechenden Alter errechnen. Die älteste bekannte noch existierende Pflanze ist mit 4915 Jahren (von 1989 aus betrachtet) die knorrige Borstenkiefer (Pinus aristata) in Nevada. Über die Anzahl der Baumringe gewinnt man eine Eichkurve, die es nun erlaubt, auch das Alter einer Probe mit unbekanntem Alter durch Vergleich zu ermitteln. Die 14C-Methode ist nur auf wenige Jahrtausende anwendbar. Die im Rahmen der Evolutionslehre genannten Jahrmillionen beruhen nicht auf exakten physikalischen Messungen, sondern gründen sich auf die sog. »Geologische Zeitskala«, die davon ausgeht, dass die Zeitdauer jeder geologischen Formation proportional ihrer größten auf der Erde gefundenen Schichtdicke ist. Diese Theorie setzt voraus, dass für alle Formationen die maximale Ablagerungsgeschwindigkeit immer beständig und lückenlos dieselbe gewesen ist. Auch unter evolutiven Gesichtspunkten ist diese Annahme nicht haltbar. Wie viel weniger gelten sie aber unter Einbeziehung der weltweiten Sintflut!
Halten wir fest: Physikalische Größen (wie z. B. die Zeit) sind nur dann absolut messbar, wenn bei einem Vorgang ein physikalischer Effekt quantitativ ermittelt wird und dieser Messwert mit Hilfe eines Eichmaßes (Eichkurve oder geeichte Skala) einer Anzahl definierter Einheiten zugeordnet wird.
Taucht man ein Quecksilberthermometer ohne Temperaturskala in heißes Wasser, so dehnt sich zwar der Quecksilberfaden aus, aber die absolute Temperatur kann nicht angegeben werden. Erst eine Vergleichsmessung mit einem geeichten Thermometer gibt uns den wahren Wert der Messung an.
Bei den radiometrischen Langzeituhren fehlt das »geeichte Gerät« (z. B. in Form eines natürlichen Vorganges, an dem Zeitspannen ablesbar wären).
Die älteste belegbare Profangeschichte beginnt in Vorderasien und Ägypten etwa 3000 v. Chr. (Bemerkenswerterweise stimmt diese Zeitspanne mit dem Alter der ältesten Bäume überein!). Den weitesten geschichtlichen Rückgriff finden wir zweifelsohne in der Bibel. Dieser reicht bis zu dem ersten, von Gott erschaffenen Menschenpaar. Die konsequente Aufzeichnung der Genealogien liefert uns den einzigen ermittelbaren und zuverlässigen Zeitrahmen seit der Schöpfung. Selbst wenn man die Stammbaumaufzeichnungen nicht als lückenlos ansieht, kommt man auf ein Erdalter von etlichen Jahrtausenden, keineswegs aber auf die evolutionär angenommenen Jahrmillionen. Das Alter der Erde, des Universums und der Beginn der Menschheit stimmen bis auf den Unterschied der Schöpfungstage überein.




·  Junges Universum? - Müsste man nicht eher ein Alter der Erde annehmen, das mindestens der Zeit entspricht, die ein Lichtstrahl unterwegs gewesen sein muss, um von sehr weit entfernten Sternen zu uns zu gelangen?
Die in der obigen Frage enthaltenen Aussagen sind Folgerungen, die wir korrekt aus der jetzigen Situation schließen:
Das Licht hat mit seinen 300.000 km/s (der exakte Wert mit ausschließlich Nullen nach dem Komma wurde auf der 17. Generalkonferenz für Maß und Gewicht 1983 mit 299.792.458 m/s definiert) zwar eine sehr hohe, aber dennoch begrenzte Ausbreitungsgeschwindigkeit. Jeder Stern, den wir jetzt sehen, informiert uns daher nicht über seine gegenwärtige Existenz, sondern über eine Vergangenheit, als deren Zeuge seine Lichtstrahlen augenblicklich bei uns eintreffen.
Eine (unerlaubte!) Schlussfolgerung lautet darum:
Da es Sterne gibt, die mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt sind, müssten diese doch mindestens ebenso viele Milliarden Jahre alt sein. Zur Klärung dieser Denkweise sind zwei Fakten von ausschlaggebender Bedeutung:
1. Entfernung statt Zeit:
Das Lichtjahr ist ebenso wie das Meter kein Zeitmaß, sondern ein Entfernungsmaß! Ein Lichtjahr entspricht der Entfernung von 9,46 Billionen Kilometern. Diese Strecke durchläuft das Licht in einem Jahr. (Ebenso kann man die Zeit angeben, die das Licht für das Durchlaufen der Strecke von einem Meter benötigt. Sie beträgt 1/299 792 458 Sekunden. Die frühere Definition des Meters über Wellenlängen ist übrigens durch diese Laufzeitdefinition des Lichtes abgelöst worden.) Haben zwei Objekte A und B den Abstand a voneinander, so kann bei alleiniger Kenntnis der Distanz noch nichts über ihren sonstigen Zustand (z. B. Alter) gesagt werden.
2. Schöpfungsdenken:
Die ungehinderte gedankliche Koppelung von Entfernung an Zeit ist eine Folge des Evolutionsdenkens, bei dem beliebig viel Zeit für die Vergangenheit wie auch für die Zukunft angesetzt wird. Nach biblischer Sicht hat die Zeitachse jedoch einen definierbaren Anfangspunkt, der mit dem ersten Vers der Bibel markiert ist und der einige Jahrtausende (nicht Jahrmillionen!) zurückliegt. Eine Weiterverlängerung der Zeitachse über diese Anfangsmarke hinaus ist darum physikalisch nicht statthaft. Lässt jemand dieses Faktum außer Acht, so befindet er sich in derselben Lage wie einer, der seine eigene Existenz über den Zeitpunkt der Zeugung noch weiter vorverlegt. Um die gestellte Frage weiter zu prüfen, gehen wir mit dem obigen Denkansatz in die Schöpfungswoche hinein. Am vierten Schöpfungstag wurden die Sterne geschaffen (1Mo 1,14-16). Nach Abschluss der Schöpfung wäre nach obigem Einwand am Himmel kein einziger Stern zu sehen gewesen. Der erdnächste Stern, der a-Centauri (genauer: Proxima Centauri), ist 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Somit wäre er 4,3 Jahre nach der Schöpfung erstmals von der Erde aus sichtbar gewesen. Als nächster Stern käme dann 1,6 Jahre später Barnards Pfeilstern (Entfernung 5,9 Lichtjahre) hinzu usw. Dieser Vorgang wäre bis heute noch nicht abgeschlossen, denn von Jahr zu Jahr würde das Licht einer ständig zunehmenden Zahl von Sternen, entsprechend ihrem größeren Abstand von der Erde, bei uns eintreffen. Das aber widerspricht der astronomischen Beobachtung.
Adam hätte nach dieser Denkweise 4,3 Jahre lang einen völlig sternenlosen Nachthimmel gesehen, und nach weiteren 1,6 Jahren bekäme er den zweiten Stern zu Gesicht. Abraham, der wohl etwa 2000 Jahre nach der Schöpfung lebte, sähe nach dieser Theorie noch nicht einmal die hellsten Sterne unseres Milchstraßensystems, geschweige denn die Sterne anderer Galaxien, denn unsere Milchstraße hat eine Ausdehnung von 130.000 Lichtjahren.
Gott aber zeigte dem Abraham die unermessliche sichtbare Sternenzahl, um ihn zum Staunen zu bringen: »Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen?« (1Mo 15,5).
Der obige Denkansatz »Anzahl der Lichtjahre = Mindestalter des Sterns« ist also nach Aussage der Bibel falsch. Die biblische Lösung dieses Problems finden wir in 1. Mose 2,1-2: »Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer (= alle Sterne!). Und also vollendete Gott am siebenten Tag seine Werke, die er machte.« Dies ist auch das Zeugnis des Neuen Testaments: »Nun waren ja die Werke von Anbeginn der Welt fertig« (Hebr 4,3). Nach Ablauf der Schöpfungswoche war somit alles komplett abgeschlossen.
Dies bedeutet auch, dass die Wahrnehmbarkeit der Sterne von der Erde aus vorgegeben war, denn seit der Schöpfung sind alle Werke zu ersehen (Röm 1,20). Es liegt im Wesen der Schöpfung, dass wir nicht alle Gesetze unserer jetzigen Erfahrung in diese Zeit des Erschaffens hineininterpretieren dürfen. »Vollendet« bedeutet fertig in jeder Hinsicht: der Fahrstrahl des Lichtes der Sterne war also ebenso geschaffen wie die Sterne selbst, d. h., auch von den entferntesten Sternen war das Licht bereits auf der Erde »eingetroffen«. Es gilt zu bedenken: Mit unserem naturwissenschaftlichen Bemühen (Denken und Forschen) gelangen wir zeitlich maximal bis zum Ende der Schöpfungswoche zurück.
Zum Verständnis der Geschehnisse innerhalb der Schöpfungswoche kommen wir nur, wenn wir die offenbarten Details durch Studium der Bibel erschließen.




·  Wie stand Darwin zu Gott?
Nach Abbruch eines zunächst begonnenen Medizinstudiums studierte Darwin auf Anraten seines Vaters Theologie (1828-1831), obwohl seine Interessen auf anderem Gebiet lagen. In seinem Buch »Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl« schrieb er: »Es ist wahrscheinlich etwas Erhabenes um die Auffassung, dass der Schöpfer den Keim allen Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und dass, während sich unsere Erde nach den Gesetzen der Schwerkraft im Kreise bewegt, aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und entsteht.« Diese Formulierung Darwins geht lediglich von einer vagen deistischen Gottesauffassung aus, wonach Gott zwar als Urheber der kosmischen und biologischen Gesamtentwicklung anerkannt wird, aber seine persönliche Stellung zum Menschen sowie die biblischen Schöpfungsaussagen ignoriert werden. Mit der Aussage, der Mensch trage »den unauslöschlichen Stempel seines tierischen Ursprungs«, bringt Darwin sein gebrochenes Verhältnis zur Bibel vollends zum Ausdruck. Die durch ihn zum Durchbruch gelangte Evolutionsidee hat er selbst als Alternative zur biblischen Offenbarung empfunden, wie er es in seiner Autobiographie bekennt:
»In dieser Zeit war ich allmählich zu der Sicht gelangt, dass das Alte Testament aufgrund seiner offensichtlich falschen Weltgeschichte … nicht glaubhafter war als die heutigen Bücher der Hindus oder die Glaubensinhalte der Barbaren. Ich kam nach und nach zur Ablehnung des Christentums als göttliche Offenbarung.«
Diese Auffassung hat sich in den folgenden Jahrzehnten noch verstärkt:
»So kroch der Unglaube sehr langsam über mich, war aber zuletzt vollständig. Das ging so langsam, dass es mir keine Not machte, und ich habe seither nie auch nur eine einzige Sekunde gezweifelt, dass mein Entschluss richtig war. Ich kann in der Tat kaum verstehen, wie irgendjemand wünschen sollte, das Christentum sei wahr.«
Während Darwin bei völliger Ablehnung der biblischen Offenbarung noch von einem vagen Deismus ausging (d. h. Gott als unpersönliches Wesen betrachtend), vollzog Ernst Haeckel den Schritt zum totalen Atheismus, indem er postulierte, »dass die Organismen auf rein physikalischchemischem Wege entstanden sind.« In diesem Gefolge befinden sich die heutigen Neodarwinisten M. Eigen, C. Bresch, B.-O. Küppers, die mit ihrem reduktionistischen Denkansatz der Selbstorganisation der Materie viele zu einer atheistischen oder deistischen – und damit antibiblischen – Weltanschauung verführen.




·  Im Hochleistungssport werden ständig verbesserte Leistungen erbracht, die vorher nicht möglich waren. Ist das nicht auch ein Hinweis auf Evolution?
In einem Abschlussbericht zur XXIV. Olympiade in Seoul schreibt die »Braunschweiger Zeitung« vom 3.10.1988:
»Den Glanz erhielten die Spiele durch 38 Weltrekorde. Die Grenzen menschlichen Vermögens wurden in der südkoreanischen Metropole neu definiert. Das Elend personifiziert sich in dem Namen des ehrlosen kanadischen Sprinters Ben Johnson, der nach seinem Weltrekordlauf zum Olympiasieg als Betrüger entlarvt wurde. Nur zehn Fälle unerlaubter Leistungsbeeinflussung vermochte das IOC bis zum Sonntag aufzudecken. Doch die Dunkelziffer ist weitaus größer. So liegt über vielen Höchstleistungen von Seoul der Schatten des Zweifels. Die Spiele brachten große Athleten hervor: die sechsfache Schwimm-Olympiasiegerin Kristin Otto aus Leipzig, der mit fünf Goldmedaillen geschmückte amerikanische Schwimmer Matt Biondi, der russische Turn-König und Vierfach-Sieger Wladimir Artemow, der amerikanische Leichtathletik-Superstar Florence Griffith-Joyner mit ihren Sprint-Triumphen über 100 m, 200 m und in der Staffel. In die Ahnen-Galerie der Olympia-Größen gehört ohne Zweifel auch Steffi Graf, die mit ihrem Olympiasieg den »Golden Slam« vollendete und damit eine Jahrhundert-Leistung vollbrachte.«
In der Tat, die Weltrekorde im Hochleistungssport werden ständig verbessert. Auch wenn man die Dopingfälle abzieht, ist eine Leistungssteigerung erkennbar. Dabei ist allerdings zu bedenken: Die erbrachten Rekorde sind das Ergebnis intensiver Sportforschung und deren Umsetzung in strapaziöse Trainingsmethoden. Die antrainierten Höchstleistungen sind nicht vererbbar. Wird das Training beendet, so können diese Leistungen nicht aufrechterhalten werden.

Im Evolutionssystem braucht man jedoch einen Mechanismus, der von Generation zu Generation selbsttätig eine Verbesserung bringt. Nach evolutionistischer Vorstellung sollen Mutation und Selektion die Antriebsräder der Höherentwicklung sein. Diese sind aber weder planmäßig noch zielstrebig. Es herrscht vielmehr ein anderes Gesetz in der Materie: das Gesetz der Trägheit, der Passivität, der Energieentwertung und der Tendenz zur Nivellierung. Leben aber ist immer – bis in den Feinbau der Makromoleküle – mit Planmäßigkeit verbunden. Niemand wird bezweifeln, dass dem Bau unserer heutigen Computer ein aufwendiger Plan zugrunde liegt. Aber selbst die komplexesten Rechnerarchitekturen sind nur ein Kinderspielzeug im Vergleich zu dem, was in jeder lebendigen Zelle arbeitet und somit in höchstem Grade planmäßig ist.




·  Ist die Bibel wissenschaftlich ernst zu nehmen, wenn sie altertümliche Weltbildvorstellungen verwendet, die doch längst überholt sind?
Die Bibel verwendet keineswegs Weltbilder der damaligen Zeit (siehe auch Die Bibel schöpft den Reichtum aller sprachlichen Mittel aus. ff.).
Es ist umgekehrt: Die liberale Theologie interpretiert in die biblischen Texte die Vorstellungen des Alten Orients hinein. Mit einem solchen der Bibel unterstellten Weltbild arbeitet A. Läpple, wenn er ihre Entstehung als rein menschliches Wollen ansieht:
»Die Erde dachte man sich als runde, flache Scheibe. Sie nimmt den Mittelpunkt der Schöpfung ein und wird von den unteren Wassern umflossen, der Urflut oder dem Urozean … Über die Erdscheibe spannt sich als Überdachung das Firmament, an dem Sonne, Mond und Sterne gleich Lampen angebracht sind. Über dem Firmament befinden sich die ›oberen Wasser‹, die durch Fenster oder Schleusen als Regen auf die Erde strömen können. « (»Die Bibel – heute«, München, S. 42)
Nur wenige Verse der Bibel reichen aus, um solche Voreinstellungen zu entkräften und um zu zeigen, wie wirklichkeitstreu biblische Aussagen waren, bevor die heute nachgewiesene Gestalt der Erde allgemeine Erkenntnis war: In Hiob 26,7 lesen wir: »Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts« (Elberfelder Übers.). Die Erde schwimmt weder auf einem Urozean noch ist sie auf eine feste Unterlage gestellt, vielmehr schwebt sie frei in einem sie umgebenden Hochvakuum. Auch über die Erdgestalt äußert sich die Bibel in direkten und indirekten Bezügen, obwohl dies nicht die primäre Mitteilungsabsicht ist: »Er ist es, der da thront über dem Rund (hebr. chug = Kreis oder Kugel) der Erde« (Jes 40,22; Menge).

Die sphärische Gestalt der Erde kommt auch deutlich zum Ausdruck in den Texten zur Wiederkunft Jesu. Da der Herr plötzlich (Mt 24,27) und für alle Menschen gleichzeitig sichtbar (Offb 1,7) erscheinen wird, ist es bei seinem Kommen für die Menschheit auf der einen Erdhälfte Tag und für die auf der entgegengesetzten Seite Lebenden Nacht. Genau das bringt der Text in Lukas 17,34+36 als Nebeneffekt zum Ausdruck: »In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden. Zwei werden auf dem Felde sein; einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden.« Die gleichzeitig auf der Erde gegebene Tag- bzw. Nachtsituation ist durch Feldarbeit bzw. Nachtruhe markiert und hängt nur davon ab, an welcher Position der rotierenden Erde man sich dann gerade befindet. Auch Sacharja (Kap. 14,7) bezeugt das Kommen des Herrn nicht im Weltbilddenken seiner Zeit, sondern wirklichkeitsgetreu: »Und wird ein Tag (= Datum) sein, der dem Herrn bekannt ist, weder Tag noch Nacht (= dann sind Tag und Nacht aufgehoben); und um den Abend wird es licht sein.«




·  Was können wir über die Struktur unseres Universums sagen?
Ausschließlich unter der Voraussetzung einer kosmischen Evolution hat man mit immer neuen Hypothesen und Modellen versucht, die Struktur des Universums herauszufinden. Zu den »Propheten neuer Kosmologien« – wie Heckmann sie nennt – zählen wir z. B. A. Friedmann, A. Einstein, E. A. Milne, P. Jordan, F. Hoyle, G. Gamow, A. A. Penzias und R. W. Wilson.

Alle wissenschaftlichen Anstrengungen, die räumliche Struktur des Weltalls (z. B. offen oder geschlossen, begrenzt oder unbegrenzt, endlich oder unendlich, drei- oder vierdimensional, positiv oder negativ gekrümmt) zu ergründen, sind bis heute fehlgeschlagen. Der bekannte Astronom O. Heckmann äußert sich zu diesen Bemühungen in seinem Buch »Sterne, Kosmos, Weltmodelle« (S. 129) wie folgt: »Die Erfindungskraft menschlichen Geistes ist nicht gering, die Produktion an Weltbildern also ziemlich groß, sodass ein Kritiker kürzlich glaubte, feststellen zu dürfen, dass die Zahl kosmologischer Theorien umgekehrt proportional sei zur Zahl bekannter Fakten.« Zu einer in diesem Zusammenhang wichtigen Feststellung kommt der Kieler Astrophysiker V. Weidemann während des »16. Weltkongresses für Philosophie in Düsseldorf (1978)«:
»Der Kosmologie liegen mehr philosophische Annahmen zugrunde als allen anderen Zweigen der Naturwissenschaft. Wenn wir andererseits gezwungen sind, die Grenzen dessen zurückzunehmen, was Wissenschaft genannt werden kann, und nicht hoffen können, fundamentale Fragen der Kosmologie wissenschaftlich zu beantworten, dann müssen wir zugeben, dass das Universum von Grund auf unverstehbar ist. Die Wissenschaft muss sich damit abfinden, dass es Fragen gibt, die nicht beantwortbar sind. Was bleibt, ist eine Theorie über unser Wissen.«
Diesen Befund vermittelt auch die Bibel. Den zentralen Schlüsselvers bezüglich der Unergründlichkeit des Universums finden wir in Jeremia 31,37, der nach der MengeÜbersetzung wie folgt lautet: »So wenig der Himmel droben ausgemessen und die Grundfesten der Erde drunten erforscht werden können, so wenig will ich auch die gesamte Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie begangen haben.« Hier bindet Gott die Ergebnisse astronomischer Forschung und den Weg eines Volkes – also zwei völlig voneinander unabhängige Sachverhalte – zu einer gemeinsamen Aussage zusammen. Die eine Teilaussage ist eine Treueverheißung Gottes an Israel und die andere ist vollständig damit korreliert: Keiner astronomischen und geophysikalischen Forschung wird es trotz größten Aufwandes je gelingen, die Struktur des Universums oder die Beschaffenheit des Erdinnern zu erforschen. Da Gottes Zusage an Israel unverbrüchlich ist, gilt mit gleicher Bestimmtheit, dass die genannten astronomischen wie geophysikalischen Forschungsziele nie erreicht werden können. So bleibt das erklärte Ziel des gelähmten britischen Astrophysikers Stephen W. Hawking ein Utopie: »Mein Ziel ist ein vollständiges Verständnis des Universums, warum es so ist, wie es ist, und warum es überhaupt existiert.« Die Antwort auf diese Frage, schreibt er, »wäre der endgültige Triumph der menschlichen Vernunft« (»Eine kurze Geschichte der Zeit«, Rowohlt, 1988).




·  Wie lange dauerte ein Schöpfungstag?
Über diese Frage ist oft heiß diskutiert worden, weil zu viele Theorien darüber entwickelt worden sind, die sich je nach Standpunkt widersprechen. Wir gelangen am schnellsten zur Antwort, wenn wir zunächst einmal die Anzahl der in Frage kommenden Informationsquellen klären. Keine der gängigen Wissenschaften verfügt diesbezüglich über Beobachtungsdaten oder Fakten, die es zu interpretieren gilt. Die einzige Aussage hierzu gibt uns Gott in der Bibel, und zwar im Schöpfungsbericht und in den Geboten vom Sinai.

Der Schöpfungsbericht ist in strenger Chronologie aufgebaut, wobei die einzelnen Werke an sechs aufeinanderfolgenden Tagen ausgeführt wurden. Die Bibel erweist sich auch hier als ein exaktes Buch (vgl. Die Bibel ist ein ungeahnt präzises Buch.), indem sie bei Verwendung einer physikalischen Einheit auch die zugehörige Messmethode (1Mo 1,14) nennt.

Damit ist die Länge eines Tages – auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügend – genau definiert: Es ist jener geoastronomische Zeitabschnitt, der durch die Rotationsdauer der Erde festgelegt ist, und das sind 24 Stunden. In den Zehn Geboten vom Sinai begründet Gott die sechs Arbeitstage und den Ruhetag des Menschen mit dem Hinweis auf die Schöpfungswoche: »Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes, da sollst du kein Werk tun … Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage« (2Mo 20,9-10).

In Anlehnung an die Evolutionslehre wird gelegentlich versucht, die Schöpfungstage als lange Perioden umzudeuten. Dabei wird das Psalmwort 90,4 »Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist« willkürlich in 1. Mose 1 wie in eine mathematische Formel eingesetzt. (In Psalm 90 und ebenso in 2. Petrus 3,8 geht es um Gott als den Ewigen, der keinem Zeitablauf unterliegt.) Diese Bibelmathematik erbringt zwar die evolutiv gewünschte Zeitdehnung von 1 : 365.000, aber sie ist als unbiblisch zu verwerfen. Mit gleicher Berechtigung könnte dies dann auch auf Matthäus 27,63 angewandt werden, sodass unversehens daraus würde: »Nach 3000 Jahren werde ich auferstehen.« Jesus aber ist am dritten Tage auferstanden, genau so, wie er es gesagt hat. Es ist von Kritikern oft der Einwand gebracht worden, der Glaube, dass Gott die Schöpfung in sechs Tagen ausgeführt habe, sei nicht heilsnotwendig. Darauf pflege ich zu fragen: Glauben Sie, dass Jesus nach drei Tagen auferstanden ist? Dies wird von den Fragestellern meist bejaht. So folgere ich weiter: Es ist für mich auch nicht heilsnotwendig, dass der Herr nach drei Tagen auferstanden ist. Warum aber machen wir solche Unterschiede mit derselben Bibel? Das eine glauben wir, und dem anderen vertrauen wir nicht?




·  Gibt es zwei sich widersprechende Schöpfungsberichte?
Die ersten beiden Kapitel der Bibel, aber auch zahlreiche andere Bibelteile befassen sich mit Aussagen zur Schöpfungsthematik. Alle Berichte ergänzen sich und vermitteln in ihrer Gesamtheit eine detaillierte Beschreibung des Schöpfungshandelns Gottes. Im Umgang mit der Bibel gibt es zwei generelle, nicht harmonisierbare Linien: eine bibeltreue und eine bibelkritische Haltung. Die Vorentscheidung für die eine oder andere Richtung geschieht nicht erst im NT beim Interpretieren der Auferstehung Jesu oder seiner Wunder; die Weggabelung für zwei völlig divergierende Arten des Schriftverständnisses setzt bereits am Anfang der Bibel ein:

1. Bibeltreue Auffassung: Der Schöpfungsbericht nach 1. Mose 1 und 2 (wie auch alle sonstigen Teile der Bibel, die gemäß 2. Timotheus 3,16 unter göttlicher Anleitung verfasst wurden) ist nicht menschlich erdacht, sondern Gott selbst ist der Urheber dieser Information. Kein Mensch war Zeuge des Erschaffungshandelns Gottes, und so kann nur er uns durch Offenbarung mitteilen, wie und wie lange, in welcher Reihenfolge und nach welchen Prinzipien er geschaffen hat. In krassem Gegensatz dazu steht die folgende Leitidee:

2. Bibelkritische Auffassung: Hiernach ist der Schöpfungsbericht in die Teile 1. Mose 1,1 – 2,4a und 2,4b-2,25 aufzutrennen und verschiedenen menschlichen Autoren, dem Elohisten (junge Quelle) und dem Jahwisten (ältere Quelle), zuzuschreiben, die in eigener Überlegung über die Herkunft der Welt und des Lebens nachgedacht haben. Nach dem babylonischen Exil wurden die Einzelteile zu einem Sammelwerk vereinigt. Man legt Wert darauf, Widersprüche und unterschiedliche Entstehungszeiten in beiden Berichten zu finden, um diese Zwei-Quellen-Hypothese zu stützen. Als die beiden Hauptargumente werden genannt:
a) Die Berichte unterscheiden sich durch unterschiedliche Gottesnamen (Elohim, Jahwe).
b) Die Texte widersprechen sich in der Reihenfolge der Erschaffung: »Pflanzen – Tiere – Mensch« im ersten Bericht und »Mensch – Pflanzen – Tiere« im zweiten.
Gegen diese beiden Stützen der bibelkritischen Hypothese sind gewichtige Einwände geltend zu machen:
Zu a): Gott offenbart sich in der Bibel als Vater, Sohn und Heiliger Geist mit mehr als 700 verschiedenen Namen (siehe auch: Was bedeutet das Wort Gott – G.O.T.T.?), um uns seine zahlreichen Wesenszüge mitzuteilen. Unterschiedliche Gottesnamen verschiedenen Verfassern zuordnen zu wollen – in Konsequenz der obigen Auffassung müssten es mindestens 700 sein –, ist eine willkürliche Unterstellung, die dem Gesamtzeugnis der Bibel nicht angemessen ist.
Zu b): Ab 1. Mose 2,4b beginnt nicht ein zweiter Schöpfungsbericht, der aus einer anderen Quelle stammt, sondern hier wird ein Detail, nämlich die Erschaffung des Menschen, ausführlich beschrieben. Es handelt sich um einen Parallelbericht zu 1. Mose 1,1 – 2,3 mit einer anderen Zielsetzung, und zwar dem leicht erkennbaren Aussageschwerpunkt
»Wie, wo, in welcher Reihenfolge und in welcher Zuordnung zueinander und zum Schöpfer schuf Gott die beiden ersten Menschen?« Auch bei anderen Berichten der Bibel finden wir die Erzählmethode, ein Ereignis zunächst chronologisch und im Überblick darzustellen und in einem zweiten Durchgang auf hervorzuhebende Details näher einzugehen. Es wird ausdrücklich gesagt (V. 8), dass Gott den Garten pflanzte. Das Anpflanzen eines Gartens setzt bereits geschaffene Pflanzen voraus. Nach dem Pflanzen »ließ der Herr aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume « (V. 9); dies darf ebenfalls nicht mit einer Erschaffung der Bäume verwechselt werden. Die verwendeten Wörter »pflanzen« und »aufwachsen « sind im Gegensatz zu denen in 1. Mose 1 keine Schöpfungsverben, denn sie beschreiben Tätigkeiten, die von einem bereits vorhandenen Bestand ausgehen. Weiterhin ist die Interpretation von Vers 19 bedeutungsvoll: Betrachtet man diesen isoliert und leitet allein daraus eine Lehre ab (Verletzung von Auslegungsgrundsatz A4, siehe Anhang Teil II), so könnte man unterstellen, die Tiere seien nach dem Menschen erschaffen worden. Bedenkt man jedoch, dass 1. Mose 2,7-25 äußerst stark anthropozentrisch (auf den Menschen hin) ausgerichtet ist, dann wird klar, dass es auch hier in Vers 19 nicht mehr um den Zeitpunkt der Erschaffung der Tiere geht, sondern um den Test der geistig-sprachlichen Fähigkeiten des gerade geschaffenen Menschen, wie er Tiere benennt. Der Nebensatz will nur darauf hinweisen, dass auch die nun vorgeführten Tiere – bemerkenswerterweise werden die Feldtiere besonders erwähnt, die ja vom selben sechsten Schöpfungstag wie der Mensch stammen – ebenfalls aus des Schöpfers Hand hervorgingen. Diesem Hintergrundwissenwird man in der deutschen Fassung dadurch gerecht, dass der hebräische Grundtext von Vers 19 in zwei verschiedene Zeitformen übersetzt wird (Tiere bringen und benennen im Präteritum, der 1. Vergangenheitsform; Tiere erschaffen im Plusquamperfekt, der 3. Vergangenheitsform, hier kursiv gedruckt):
»Und Gott, der Herr, brachte alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, die er aus dem Erdboden gebildet hatte, zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde« (1Mo 2,19).




·  Passten die Saurier in die Arche?
Im 40. Kapitel des Buches Hiob werden die Saurier nicht nur erwähnt, sondern sogar Details ihres Körperbaues beschrieben (V. 15-18+23):
»Siehe da den Behemot, den ich neben dir gemacht habe; er frisst Gras wie ein Ochse. Siehe, seine Kraft ist in seinen Lenden und sein Vermögen in den Sehnen seines Bauches. Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten. Seine Knochen sind wie eherne Röhren; seine Gebeine sind wie eiserne Stäbe. Siehe, er schluckt in sich den Strom und achtet’s nicht groß; lässt sich dünken, er wolle den Jordan mit seinem Mund ausschöpfen.«
Luther hat den hebräischen Tiernamen Behemot nicht übersetzt, da auf kein zu seiner Zeit lebendes Tier die obigen Beschreibungen passten. Der kräftige Schwanz könnte auf ein Krokodil hinweisen, aber dieses passt als reiner Fleischfresser nicht zu obigem Text. Ein anderes großes, vorwiegend im Wasser lebendes Tier, das zudem Gras frisst, ist das Flusspferd. Es scheidet aber ebenfalls als Kandidat aus, da es nur über ein kleines Quastenschwänzchen verfügt. So bleiben nur jene Riesentiere aus der Verwandtschaft der Dinosaurier übrig, auf die der obige Steckbrief exakt zutrifft.
Das Buch Hiob gehört zwar zu den ältesten Büchern der Bibel, aber die genauere Abfassungszeit ist unbekannt. Wegen der veränderten Erdoberfläche durch die Sintflut mit völlig anderen Bergen, Flüssen, Seen und Ozeanen ist die Nennung des Jordanflusses in Hiob 40,23 ein eindeutiger Hinweis auf die nachsintflutliche Zeit, zu der die Saurier somit noch lebten. Diese Tiere müssen demnach auch durch die Arche gerettet worden sein. Ausgewachsene Tiere hätten in der riesigen Arche einen ziemlichen Raumanteil beansprucht, so ist es denkbar, dass Noah nur kleinere Jungtiere oder gar nur Eier mitgenommen hat. In nachsintflutlicher Zeit fanden diese Tiere nicht mehr die Ökologien und klimatischen Bedingungen vor, für die sie einst geschaffen waren. So sind sie in der Folgezeit ausgestorben. Diese Erklärung für das Ende der Saurier ist einleuchtender als jene Hypothesen, die heute in Leugnung der biblischen Befunde ersonnen werden.




·  Wen heirateten die Söhne Adams?
Die ersten Menschen Adam und Eva hatten zwei Söhne, Kain und Abel. Kain erschlug Abel, und unmittelbar darauf heißt es in 1. Mose 4,16-17: »Also ging Kain von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Morgen. Und Kain erkannte sein Weib, die ward schwanger und gebar den Henoch.« Woher aber kam so plötzlich die Frau des Kain?

Würde die Bibel auch alle diejenigen Aussagen enthalten, die wir durch Schlussfolgerung selbst gewinnen können, dann müsste die Bibel ein mindestens hundertbändiges Werk sein. Gott hat uns aber nur ein einziges Buch gegeben und dazu die Gabe des Denkens. So können wir auch solche Fragen beantworten, die nicht direkt abgehandelt sind, aber aus anderen Aussagen leicht zu gewinnen sind.

 In 1. Mose 5,3-4 steht: »Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn … und hieß ihn Seth und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.« Daraus können wir schließen, dass das erste Elternpaar eine stattliche Kinderzahl hervorbrachte. Als einzige Möglichkeit heiratete Kain somit eine seiner Schwestern. Mit dem Sündenfall kamen nicht nur Tod und Leid in diese Welt, sondern auch eine mit der Zeit stetig zunehmende Degeneration des ursprünglich sehr guten Erbgutes. Ab der Zeit des Mose, und das ist etwa 2500 Jahre später, verbietet Gott die Heirat in enger Verwandtschaft (3Mo 18), weil die genetischen Fehler sich schädlich aufsummieren. Abraham lebte 400 Jahre vor Mose, und zu seiner Zeit war somit die Heirat mit engen Blutsverwandten noch erlaubt, denn er heiratete seine Halbschwester Sara (1Mo 20,12).




·  Welche wissenschaftliche Argumentation spricht aus Ihrer Sicht am deutlichsten für eine Schöpfung und am stärksten gegen eine evolutive Entwicklung?
Leben begegnet uns in äußerst vielfältiger Gestalt, sodass selbst ein schlichter Einzeller bei aller Einfachheit dennoch so komplex und zielgerichtet gestaltet ist wie kein Erzeugnis menschlichen Erfindungsgeistes. Zur Deutung des Lebens und seiner Herkunft gibt es zwei prinzipiell zu unterscheidende Möglichkeiten: Evolution oder Schöpfung. Nach der Evolutionslehre wird Leben wie folgt definiert:
»Leben ist ein rein materielles Ereignis, das somit physikalisch-chemisch beschreibbar sein muss und sich von der unbelebten Natur nur durch seine Komplexität unterscheidet.«
Gegen die Evolutionslehre sind inzwischen von zahlreichen Wissenschaftlern aus mancherlei Gebieten (z. B. Informatik, Biologie, Astronomie, Paläontologie, Geologie, Medizin) gewichtige Einwände erarbeitet worden. In der Kontroverse Schöpfung/Evolution bleibt jedoch ein unauflösbarer Widerstreit bestehen, dessen Ursachen in den unterschiedlichen Basissätzen beider Modelle liegen (siehe: Gibt es einen Übergang von unbelebter Materie zu lebendigen Organismen?). Aus diesem Patt käme man heraus, wenn es ein System gäbe, dass sich allein an wissenschaftlichen Erfahrungssätzen orientierte.Diese Sätze müssten sehr angreifbar formuliert sein, sodass ein einziges experimentell belegbares Gegenbeispiel sie schon zu Fall bringen könnte. Wenn dies nicht gelingt, gewinnen sie naturgesetzliche Bedeutung, und damit erlangen sie eine starke Aussagegewissheit für die Beurteilung noch unbekannter Fälle. In diesem Sinne ist der nur in der Erfahrung bewährte Energiesatz weltbildfrei anwendbar. So war das zuvor noch nie durchgeführte Unternehmen des Fluges zum Mond nur dadurch möglich, weil von der strengen Gültigkeit des Energiesatzes bei allen erforderlichen Vorausberechnungen ausgegangen werden konnte. Von gleicher Aussagekraft sind die Erfahrungssätze über Information, sodass wir hier erstmals die Möglichkeit haben, auf der naturgesetzlichen Ebene zu einer aussagestarken Argumentation zu gelangen.

Materie und Energie sind zwar notwendige Grundgrößen des Lebendigen, aber sie heben lebende und unbelebte Systeme noch nicht grundsätzlich voneinander ab. Zum zentralen Kennzeichen aller Lebewesen aber gehört die in ihnen enthaltene »Information« für alle Betriebsabläufe (Realisierung aller Lebensfunktionen, genetische Information zur Vermehrung). Informationsübertragungsvorgänge spielen eine grundlegende Rolle bei allem, was lebt. Wenn z. B. Insekten Pollen von Pflanzenblüten überbringen, so ist dies in erster Linie ein Informationsübertragungsvorgang (von genetischer Information); die beteiligte Materie ist dabei unerheblich. Leben ist damit zwar noch keineswegs vollständig beschrieben, aber ein äußerst zentraler Faktor ist damit angesprochen.

Das komplexeste informationsverarbeitende System ist zweifelsohne der Mensch. Nimmt man alle Informationsabläufe im Menschen einmal zusammen, d. h. die bewussten (Sprache, Informationssteuerung der willentlichen motorischen Bewegungen) und die unbewussten (informationsgesteuerte Funktionen der Organe, Hormonsystem), so werden täglich 1024 bit verarbeitet. Dieser astronomisch hohe Wert für die Informationsmenge übertrifft das Gesamtwissen der Menschheit von 1018 bit, wie es in den Bibliotheken der Welt gespeichert ist, noch um den Faktor von einer Million.

Betrachtet man die Frage der Herkunft des Lebens nach informationstheoretischen Gesichtspunkten, so sind wie bei jedem System, das Information trägt oder verarbeitet, folgende Erfahrungssätze zu berücksichtigen:
1. Es gibt keine Information ohne Code.
2. Es gibt keinen Code ohne freie willentliche Vereinbarung.
3. Es gibt keine Information ohne Sender.
4. Es gibt keine Informationskette, ohne dass am Anfang ein geistiger (intelligenter) Urheber steht.
5. Es gibt keine Information ohne ursprüngliche geistige Quelle; d. h.: Information ist wesensmäßig eine geistige, aber keine materielle Größe.
6. Es gibt keine Information ohne Wille.
7. Es gibt keine Information ohne die fünf hierarchischen Ebenen:
Statistik (Aspekte der Zeichenhäufigkeit und Signalübertragung),
Syntax (Aspekte des Codes und der Satzbildungsregeln),
Semantik (Aspekte der Bedeutung),
Pragmatik (Aspekte der Handlung),
Apobetik (Aspekte des Ergebnisses und des Zieles).
8. Es gibt keine Information durch Zufall.

In dem Buch »Am Anfang war die Information« werden diese Sätze ausführlich erläutert und ihr naturgesetzlicher Status begründet So gibt die Bezeichnung »Naturgesetzliche Informationstheorie« den Sachstand treffend wieder.

Im Gegensatz zur Evolutionslehre ist Leben somit weitergehender zu definieren:

Leben
= materieller Anteil (physikalische und chemische Aspekte) + immaterieller Anteil

Mit dieser Kurzformel soll deutlich hervorgehoben werden, dass Leben neben der materiellen noch eine nichtmaterielle Komponente besitzt. Zum nichtmateriellen Anteil gehört die Information aus einer geistigen Quelle. Damit ist aber der nichtmaterielle Anteil des Lebens noch keineswegs beschrieben. Dies wird daran deutlich, dass die Lebewesen kurz nach ihrem Tod zwar noch ihre Information in den Zellen haben, aber etwas sehr Grundlegendes, nämlich das, was den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht, fehlt dann. Dieser Unterschied ist zwar für jeden sichtbar, aber er ist wissenschaftlich nicht fassbar.

Bis heute sind alle vorgetragenen Konzepte einer autonomen Informationsentstehung in der Materie (z. B. Eigens Hyperzyklus, Küppers' molekulardarwinistischer Ansatz) an der Erfahrung gescheitert. So bleibt es unverständlich, dass M. Eigen dennoch glaubt, irgendwann einmal mit rein materiellen Prozessen die Herkunft von Information begründen zu können: »Wir müssen nach einem Algorithmus, einer naturgesetzlichen Vorschrift für die Entstehung von Information suchen« (»Stufen zum Leben«, Piper-Verlag, 1987, S. 41). Sein Ansatz »Information entsteht aus Nicht-Information« (S. 55) widerspricht allen Erfahrungssätzen und ist damit ohne Realitätsbezug. Die obigen acht Informationssätze hingegen haben sich unzählbar oft in der Erfahrung bewährt und sind in keinem Laboratorium der Welt experimentell widerlegt worden. So ist es folgerichtig zu fragen, ob das Leben nicht aus einem zielorientierten Schöpfungsprozess stammt.
Von diesem Prinzip berichtet die Bibel. Die aus der Sicht der Informatik zu fordernde geistige Informationsquelle für jegliche Information – und damit auch für die biologische Information – wird in der Bibel bereits auf der ersten Seite erwähnt: »Am Anfang schuf Gott« (1Mo 1,1). Die Evolutionslehre unterstellt hingegen, dass die Information in den Lebewesen keines Senders bedarf. Diese Aussage wird durch die tägliche Erfahrung der obigen Informationssätze reichlich widerlegt. Darum liefern uns heute die Naturgesetze über Information die stärksten Argumente für die Entstehung der Lebewesen durch eine Schöpfung.





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